Hochkarätige internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis gaben Einblicke in innovative Ansätze in verschiedenen europäischen Ländern. 18 junge Nachwuchstalente und angehende Führungskräfte der Wohnungswirtschaft aus 8 europäischen Ländern nahmen das Angebot an, sich über Ländergrenzen hinweg über Projekte und Lösungsansätze auszutauschen.
Neue Impulse durch europäischen Erfahrungsaustausch
Sozialer Wohnraum und beschleunigte Digitalisierung. Diesen spannenden Titel trug die diesjährige Veranstaltung der EBZ Summer School. Anbieter von sozialem und bezahlbarem Wohnraum in ganz Europa müssen sich mit schnell ändernden Bedingungen auseinandersetzen – von Effizienz- und Digitalisierungsdruck aufgrund des rasanten Tempos der Prop-Tech-Innovationen und der Covid-19-Krise bis hin zu Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit. Die Young Professionalesstellten bei ihrem regen Austausch fest, dass im europäischen Vergleich die soziale Wohnraumversorgung sehr unterschiedlich organisiert ist und wie wichtig in diesem Zusammenhang eine respektvolle Kommunikation mit allen Beteiligten ist. Die Digitalisierung hat auch die Mieterkommunikation stark beschleunigt. Um auch in Corona-Zeiten den Kontakt zu ermöglichen, sind viele Mieterinnen und Mieter in Europa von ihren Vermietern mit Tablets ausgestattet worden. Schnelle Unterstützung konnte so gewährleistet und soziale Isolation vorgebeugt werden. Die Digitalisierung bietet viele Vorteile für die Wohnungswirtschaft, so sind beispielsweise auch neue Geschäftsmodelle entstanden, die sich mit der Bereitstellung von Mobilitätsangeboten oder der Nahversorgung beschäftigen. Allerdings müsse auch die Kehrseite beachtet werden. Nicht alle Mieterinnen und Mieter nutzen neue digitale Technologien gleichermaßen. Auch einer missbräuchlichen Nutzung, durch z.B. diskriminierende Algorithmen, gilt es vorzubeugen. Dies sei besonders wichtig, um eine digitale Spaltung und soziale Ungleichheit vorzubeugen.
Abschließend ließ sich festhalten, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer spannende Einblicke erhielten und wertvolle Denkanstöße für die eigene Arbeit mitnehmen konnten. „Wir freuen uns, mit der EBZ Summer School ein großartiges Format zu haben, um Young Professionals die Möglichkeit des internationalen Austausches zu ermöglichen und deren Vernetzung über Ländergrenzen hinweg zu unterstützen. Der nächste Termin ist in den NRW-Sommerferien 2022 geplant. Dann hoffentlich wieder live in Bochum“, so Prof. Dr. Jan Üblacker, Inhaber des Lehrstuhls für Quartiersentwicklung, insb. Wohnen im Quartier an der EBZ Business School (FH).
Die European Summer School wird veranstaltet vom EBZ gemeinsam mit Housing Europe – dem Europäischen Verband der öffentlichen, genossenschaftlichen und sozialen Wohnungswirtschaft, der EFL – European Federation for Living, und der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa IWO.