Die Immobilienwirtschaft braucht zur Bewältigung der anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen einen Innovationsschub. Ein in vielen Branchen erprobtes Mittel ist, Produkte oder Produkt-/Dienstleistungsinnovationen in Start-ups zur Marktreife zu entwickeln und diese dann in den existierenden Strukturen zu vermarkten. Hierzu bedarf es Gründerinnen und Gründer mit zukunftsweisenden Ideen, die sich den für die Immobilienbranche wichtigen Fragestellungen mit Konzepten von morgen annehmen. Heute ist die Anzahl dieser Unternehmen noch sehr gering: Zu komplex und heterogen scheinen die Anforderungen der Branche, zu schwierig der Zugang zu ihren Akteuren. Die EBZ Business School (FH) leistet hier Unterstützung: An der Immobilienhochschule entsteht eine Gründungsförderung, die gründungswillige Studierende mit vielversprechenden Ideen fördert und mit immobilienwirtschaftlichen Unternehmen zusammenbringt. Das Bundesministerium für Forschung und Bildung fördert RESI@EBZ im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ mit der Maßnahme „StartUpLab@FH“ über eine Laufzeit von vier Jahren mit insgesamt 1,2 Millionen Euro.
Ob Dekarbonisierung der Energieversorgung, Digitalisierung der Betriebsführung oder Veränderung und Steigerung von Miet- bzw. Kundenansprüchen: Die Herausforderungen der Immobilienwirtschaft verlangen nach innovativen Ideen. „Innerhalb der Branche müssen neue Technologien schnell zum Einsatz kommen und auch die Produkt- und Dienstleistungsangebote erweitert werden“, erläutert Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, Professor für Energiefragen der Immobilienwirtschaft an der EBZ Business School (FH) und Prorektor für Forschung.
RESI@EBZ: Umfangreiches Unterstützungsangebot
Der Real Estate Start-up Incubator (abgekürzt RESI@EBZ) setzt hier an und stellt eine Win-Win-Situation dar. Gründungswillige Studierende der EBZ Business School (FH) erhalten umfangreiche Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ideen. So können sie auf neu eingerichtete Arbeitsplätze mit neuester IT-Ausstattung sowie umfangreiche Beratungs- und Schulungsangebote in Bereichen wie Business Development oder Networking zurückgreifen. Die EBZ Business School erstellt zudem eine digitale Plattform, die als Ideenmarkt für Gründungsthemen dient. Darüber hinaus erhalten die Studierenden Zugang zu Entwicklerteams aus Hochschulangehörigen und Praktikern. Diese leisten fachliche Unterstützung, helfen dabei, Marktchancen realistisch einzuschätzen, Marktpotenziale optimal auszunutzen und vermitteln ausgewählte Projekte bis hin zur möglichen Anschubfinanzierung. Die Experten der Hochschule verfügen über umfangreiche Expertise und stellen diese gründungswilligen Start-ups für die Realisierung ihrer Ideen zur Verfügung. Mittels Unternehmenssimulationen können ebenfalls mögliche Umsetzungsrisiken der Start-up-Ideen frühzeitig erkannt und behoben werden. „Es ist eben das Fehlen dieser Bausteine, die die Gründungswahrscheinlichkeit und Erfolgschancen neuer Start-ups mindern“, sagt Dr. Torsten Bölting, Professor für Sozialwissenschaften an der EBZ Business School (FH).
Start-Up Incubator: Chancen für Unternehmen – Mehrwerte für die Branche
Besonders profitieren die gründungswilligen Studierenden vom Netzwerk der Immobilienhochschule. Denn das Alleinstellungsmerkmal von RESI@EBZ ist, dass etablierte immobilienwirtschaftliche Unternehmen bereits aktiv in die Vorgründungsphase miteinbezogen werden. Damit wird die Entwicklung bedarfsgerechterer Angebote forciert, wodurch sich die Gründungsaktivitäten sowie die Erfolgschancen von Neugründungen erhöhen. Auf der anderen Seite haben die Unternehmen die Möglichkeit, die neuen Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Deshalb hat bereits im Vorfeld die AGW – Arbeitsgemeinschaft Großer Wohnungsunternehmen – ihre Unterstützung bei dem Projekt zugesagt.
„Derzeit gibt es in Deutschland keine spezifische, auf die Bedarfe der Immobilienwirtschaft zugeschnittene Gründungsförderung an Hochschulen. Mit RESI@EBZ möchten wir dies ändern und das unternehmerische Denken und den wissenschaftlichen Gründergeist unserer Studierenden fördern. Dies kommt der Branche sehr zugute“, so Prof. Dr. Daniel Kaltofen, Rektor der Immobilienhochschule.
Das Ruhrgebiet als Ausgangspunkt innovativer Ideen
Auch in Bochum und der Region trifft das Vorhaben einen Nerv. „Bochum und das Ruhrgebiet sind ein Hotspot für Gründungen in Deutschland geworden. Da beteiligen wir uns gern“, sagt Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung, die den Förderantrag der Immobilienhochschule aktiv unterstützt hat. Die Gründungsexperten der städtischen Tochtergesellschaft haben ebenso wie die Stadt Bochum und die regionale Wirtschaftsförderung Business Metropole Ruhr GmbH ihre Hilfe zugesagt.
Ab dem 1. Juni 2021 können Studierende der EBZ Business School (FH) und interessierte Unternehmen sich an die Immobilienhochschule unter E-Mail: resi@ebz-bs.de wenden. Weitere Informationen unter www.ebz-startup-incubator.de