Die Immobilienhochschule
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Leonie Gröning, Mara Tippmann (beide Resi) und Gründer Alexander Briegert (v.li.). Foto: EBZ Business School

„Habt Mut zur Gründung und bringt Geduld mit“

KickStart ist ein Förderprogramm, mit dem Angehörige der EBZ Business School mit bis zu 7.500€ gefördert werden können, um ihre Gründungsidee auszuprobieren, einen Prototypen zu erstellen oder ein Proof of Concept zu entwerfen. Alexander Briegert ist der zweite Gründer, dem diese Förderung zugutekommt.

Alexander Briegert ist 29 Jahre alt und hat an der EBZ Business School den Masterstudiengang Projektentwicklung abgeschlossen. Parallel hat er eine Arbeitsstelle bei einem Projektsteuerer im Emsland angenommen. Seit drei Jahren betreut er von dort aus Hochbauprojekte in ganz Deutschland. “Während dieser Zeit hatte ich eine ganz coole Idee”, sagt Briegert. Im Gespräch mit Resi-Projektmanagerin Mara Tippmann stellt er sich und seine Idee – das Startup „building.earth“ – vor.

Was ist deine Gründungsidee und wie bist du darauf gekommen?

Alexander: Meine Gründungsidee war im Ursprung eine Immobilienplattform für nachhaltige Gebäude, wobei der Schwerpunkt auf Neubauprojekte liegen sollte. Allerdings hat sich das seit der ersten Idee sehr stark geändert. Das ist wohl typisch für den Startup Bereich. Man muss flexibel sein und sich an die Marktbedürfnisse anpassen. Mittlerweile hat sich die Idee so verändert, dass wir ein ganzes Ökosystem für nachhaltiges Bauen erstellen wollen.  Wir unterscheiden zwischen drei Leistungsgruppen. 1. Darstellung von nachhaltigen Immobilien. 2. Darstellung von Unternehmen, die sich für nachhaltiges Bauen engagieren und 3. Informieren über nachhaltiges Bauen. Wir werden auch Förderthemen und EU-Taxonomie mit in den Vordergrund rücken.

Und wie siehst du die Erfolgschancen auf dem aktuellen Markt?

Alexander: Die sehe ich sehr gut. Ansonsten würden wir nicht versuchen, das Projekt umzusetzen. Wenn man fest davon überzeugt ist, dass die Idee funktionieren kann, geht man auch ein gewisses Risiko ein.

Die Gründungsabsicht sollte immer sein, dass man an eine Idee glaubt und nicht, weil man seinen Job nicht mehr mag oder nicht mehr will. Wenn ich gründe, dann weil ich daran glaube, dass meine Idee Erfolg haben kann – gerade auch in der jetzigen Situation, wo steigende Zinssätze zu sinkenden Immobilienpreisen und einem Rückgang bei den Verkaufsumsätzen geführt haben. In dem Zusammenhang spielen Förderungen auch eine wichtige Rolle.

Wie hat dich RESI dich bisher unterstützt und würdest du RESI weiterempfehlen?

Alexander: RESI ist für Menschen mit einer Gründungsidee eine ganz tolle Unterstützungsmöglichkeit, weil man neben der finanziellen Unterstützung auch vorgelagert jemanden hat, der einen hinsichtlich Formulierungen, Ideenerweiterung und Finanzierungskonzepten berät. Und man bekommt Zugang zu einem Netzwerk, kann mit anderen Menschen in Kontakt treten und wertvolles Feedback bekommen. Dieses Netzwerk sollte man nicht unterschätzen, wenn es darum geht, die Idee weiterzuentwickeln.

Die finanzielle Förderung verschafft einem die Möglichkeit, die Idee in ein Produkt zu überführen. Machen wir uns nichts vor: Wenn man eine Idee umsetzen möchte, dann muss man einen gewissen Geldbetrag investieren. Die RESI-Förderung nimmt dann so ein bisschen die Angst davor, die Gründung durchzuführen.

Wie geht es jetzt für dich und dein Startup weiter?

Alexander: Noch ist das Startup nicht gegründet. Ich habe aber durch RESI zwei ganz tolle Menschen kennengelernt: einen Softwareentwickler, der mir hilft, und Roland Keich, der an der EBZ Business School in Hamburg Campusleiter war und mich sehr gut berät und unterstützt. Die Gründung ist allerdings sehr kapitalintensiv, weil man auch Marketingkampagnen durchführen muss. Das nötige Kapital suchen wir aktuell noch und sind in Gesprächen mit Finanzierungsinstituten und privaten Investoren.

Meinen Job möchte ich nicht aufgeben, sondern erstmal versuchen in flexibler Arbeitszeit beide Jobs unter einen Hut zu bekommen.

Wie siehst du die weitere Zukunft?

Alexander: Ich möchte nicht nur finanziellen Erfolg haben, sondern in der Immobilienbranche etwas bewegen, also so etwas wie eine Hilfe zur Selbsthilfe, um mit dem richtigen Fokus auch die Verkäufe wieder ein wenig in Schwung zu bringen und einen Wandel oder eine Transformation der Immobilienwirtschaft zu unterstützen. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und damit dann eben auch darauf, Bauträger zum nachhaltigen Bauen zu motivieren. Für den Anfang würde es uns erstmal ausreichen, wenn es eine gute Anzahl an Nutzern gibt, die das Projekt unterstützen, indem sie ihre Projekte erst einmal kostenlos auf die Plattform stellen und sie in der Testphase ans Laufen bringen.

Was würdest du anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Alexander: Redet über eure Ideen, habt Mut zur Gründung und bringt Geduld mit. Man sollte offen mit seinen Ideen umgehen und mit ganz vielen Menschen über seine Idee sprechen, nach Kritik fragen. Jeder hat am Anfang seine Barrieren und muss Opfer bringen. Es ist zeit- und kostenintensiv. Man lernt viele Menschen kennen, die einem bei der Umsetzung helfen können. Natürlich möchte jeder von uns finanzielle Unabhängigkeit, aber dass man auch schaut, welchen gesellschaftlichen Nutzen die Idee bringt, ist ebenfalls wichtig und wird immer wichtiger.

Das erste Mal treffen könnt Ihr Alex und building.earth am 05. und 06. 06. auf der Real Estate Arena in Hannover.