So wird laut Beschluss der Einlagenzinssatz, zu dem Geschäftsbanken überschüssiges Geld bei der Notenbank parken, von bisher -0,4 Prozent auf nun -0,5 Prozent gesenkt. Damit sollen die Finanzinstitute angeregt werden, mehr Kredite zu vergeben. Zudem will die Notenbank die Anleihekäufe wieder aufnehmen – und dafür ab November monatlich 20 Milliarden Euro einsetzen. Dies erhöht die Liquidität bei den Finanzinstitutionen.
„Diese Maßnahmen werden das Risiko einer Preisblase am Immobilienmarkt weiter verstärken“, befürchtet Prof. Dr. Günter Vornholz. Die Einführung der sehr lockeren Geldpolitik der EZB hatte dazu geführt, dass die Preise der Immobilien in den letzten Jahren deutlich stärker als die Mieten gestiegen sind. Der Preis spiegelt vielfach nicht mehr den fundamentalen Wert einer Immobilie wider. Seit Einführung des Programms der Anleihekäufe stiegen die Mieten in den Städten um jährlich rund 4 Prozent aufgrund demografischer und der Einkommensentwicklungen. Die Preise für Immobilien sind hingegen ungefähr um das Doppelte angestiegen, was deutlich mit der EZB-Geldpolitik korreliert.
Durch die jüngsten Beschlüsse der EZB ist die Basis dafür gelegt worden, dass diese exorbitanten Preissteigerungen weiter und vor allem auch beschleunigt fortgesetzt werden. Es ist daher zu befürchten, dass die Gefahr einer Preisblase, vor allem bei den städtischen Wohnimmobilien, weiter steigt, so Vornholz.