Die Immobilienhochschule
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"Das Wissen aus dem Studium direkt im Betrieb anwenden"

Schon während seiner Ausbildung stand für Ole van de Moosdijk fest, dass er im Anschluss den Bachelorstudiengang „Nachhaltiges Energie- und Immobilienmanagement“ der EBZ Business School studieren würde. In seinem Chef Hans-Jörg Schmidt, Geschäftsführer der WSG Düsseldorf, fand er einen Unterstützer. Hier ziehen beide ein Zwischenfazit.

„Nach einem Jahr Grundlagenstudium wird es jetzt spannend, wie Herr van de Moosdijk sein erworbenes Wissen zunehmend in der Praxis anwenden kann. Ich empfinde den neuen Nachhaltigkeitsstudiengang als hochinteressant, da die Ausgangssituation im Studium und in der Praxis identisch ist“, so Hans-Jörg Schmidt, Geschäftsführer der WSG Düsseldorf. Er erwarte viele Synergien durch die Möglichkeit vor Ort, wissenschaftliche und praktische Methodik ständig spiegeln zu können. Eine erste richtige Evaluation werde jedoch wahrscheinlich erst im nächsten Jahr möglich sein.

„Damit Herr van de Moosdijk genügend Zeit für das Studium einkalkulieren kann, haben wir für die Dauer des Studiums eine Vier-Tage-Woche mit ihm vereinbart. Gleichzeitig wurde er unmittelbar nach seiner kaufmännischen Ausbildung im Bereich des technischen Bestandsmanagement eingesetzt, um so parallel zum Studium sein gebäudetechnisches Wissen über die Aufgaben der Instandhaltung zu vertiefen“, erklärt Schmidt. Dieses Vorgehen habe sich bereits bewährt. Inzwischen übernehme van de Moosdijk auch leichte Bauleitungsaufgaben. „Ab dem dritten Semester soll er mit der Bau- und Projektleitung kleinerer energetischer Maßnahmen betraut werden“, blickt der Geschäftsführer voraus. Zeitgleich solle er die Aufgaben der Stabstelle „Klimapfad und Digitalisierung“ kennenlernen. „Es ist beabsichtigt, dass die praktische Arbeit zunehmend den Lerninhalten des Studiums angepasst wird. So soll er zum Beispiel die Funktionen unseres energetischen Monitoringsystems kennenlernen und an der Umsetzung der energetischen Transformation beteiligt werden“, so Schmidt.

Im Interview spricht Ole van de Moosdijk über die Anfänge an der EBZ Business School und wie das Studium und die Arbeit im Betrieb aus seiner Sicht harmonieren.

Blicken Sie noch einmal kurz zurück: Wie sind Sie in den Studiengang B.Sc. Nachhaltiges Energie- und Immobilienmanagement gekommen?

Ich habe von dem Studiengang erfahren, als ich als Berufsschüler am EBZ war. Da ich einen handwerklichen Background habe und später gerne im technischen Bereich arbeiten möchte, passte das ganz gut.

Wie war der Übergang von der Ausbildung ins Arbeitsleben und ins Studium?

Bei uns im Betrieb ging der Übergang sehr fließend vonstatten, weil ich vorher schon in der Abteilung „Laufende Instandhaltung“ gearbeitet habe und vor Semesterbeginn drei Monate voll arbeiten konnte. Seitdem habe ich meine Arbeitszeit auf vier Tage reduziert, um mich auch auf das Studium konzentrieren zu können. Schwieriger war der private Übergang, weil der Samstag wegfällt.

Arbeiten Sie schon in der Stabsstelle „Nachhaltigkeit“?

Noch arbeite ich in der Instandhaltung. Es gibt aber schon Schnittmengen, weil für die Kollegen aus der Stabsstelle interessant ist, wo wir zum Beispiel Thermen erneuert haben. Ich wachse da Stück für Stück rein.

Wie funktioniert die Doppelbelastung aus Arbeit und Studium?

Ich hatte Vorbehalte, aber die sind alle weggewischt worden. Ich hatte zum Beispiel befürchtet, dass die Arbeit und das Studium schwer unter einen Hut zu bringen sind. Aber man gibt uns hier an der EBZ Business School sehr viele Möglichkeiten und achtet darauf, dass wir Studierenden unter der Woche den Fokus nicht so stark auf das Studium legen können. Seitens der Hochschule wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir die Themen bearbeiten können, wenn wir hier sind.

Und inhaltlich – haben Sie da gleich mit Nachhaltigkeitsthemen losgelegt?

(lacht) Nein, im ersten Semester mussten wir erst einmal die Basics lernen: wissenschaftliches Arbeiten zum Beispiel, Finanz-Mathe und Einführung in die Immobilienwirtschaft und Einführung in die BWL. Das hatten wir mit den „Real Estate“-Studierenden zusammen. Das war ein Mix aus Hausarbeiten und Klausuren, sodass wir auch gleich gelernt haben, mit den unterschiedlichen Prüfungsformen umzugehen. Auf jeden Fall hatte ich da noch nicht den Eindruck, einen sehr spezifischen Studiengang zu belegen.

Und im zweiten Semester?

Da sind wir sofort mit Ingenieurs-Mathe eingestiegen. Das war inhaltlich schwierig, aber hochinteressant und auch das, was ich mir unter dem Studiengang vorgestellt habe.

Was ist das Besondere?

Die Grundlagen klingen erst einmal sehr theoretisch, aber wir haben durch unsere Aufgaben sofort die praktische Anwendung vor Augen. Zum Beispiel bei der Berechnung von schwebenden Körpern. Da fragt man sich zunächst, wo man das anwenden soll. Wenn man dann aber die Belastbarkeit eines Trägers berechnen soll, fällt sofort der Praxisbezug auf. So ist es auch bei der Einführung in die Grundlagen von Energieversorgung, wo wir unser Ingenieurs-Mathe anwenden können. Dabei ist es auch hilfreich, dass wir Studierenden in dem Studiengang alle eine gewisse grundlegende Begeisterung für diese Themen haben und wissen, was wir machen wollen.

Ist die Gruppe eher homogen oder eher heterogen?

Die Hintergründe sind sehr unterschiedlich, aber der Geist ist homogen. Wir haben Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen der Immobilienwirtschaft von der WEG über Wohnungsunternehmen bis zu Gewerbeimmobilien. Wir kommen auch aus ganz Deutschland und aus Unternehmen unterschiedlichster Größe. Auch altersmäßig sind wir sehr gemischt und haben Studierende von 19 Jahren bis Mitte 20.

Haben alle einen technischen Hintergrund?

Wir haben jemanden aus der Buchhaltung, aus der Instandhaltung, aus der Vermietung – auch da sind wir sehr durchmischt.

Gibt es jetzt schon ein wechselseitiges Feedback zwischen Studium und Beruf?

Am ehesten profitiere ich, weil ich mit Kollegen über die Studieninhalte und umgekehrt mit Professoren über arbeitsspezifische Fragen sprechen kann. Meine Kollegen lesen zum Beispiel auch meine Hausarbeiten gegen. Man sieht schon in den technischen Modulen, dass ich mich bald auf der Arbeit stärker einbringen können werde.

Haben Sie im Curriculum schon Inhalte entdeckt, auf die Sie sich besonders freuen?

Ja, tatsächlich! Fördermanagement zum Beispiel. Das Thema finde ich spannend, weil ich in der Ausbildung bei der NRW-Bank hospitiert hatte, und weil ich denke, dass ich dem Betrieb damit weiterhelfen kann. Momentan machen mir die Grundlagen der Energieversorgung Spaß, weil ich das Wissen direkt im Betrieb anwenden kann. Und ich freue mich auf Statik, weil ich glaube, dass mir die Art zu rechnen Spaß machen wird.

Hat sich Ihr Horizont durch das Studium schon erweitert?

Auf jeden Fall. Man merkt, dass die Themen alltäglicher sind als man denkt. Ich sehe jetzt zum Beispiel Hochspannungsleitungen mit ganz anderen Augen, weil ich weiß, wie man die berechnet.

Wie soll es beruflich weitergehen?

Ich weiß, dass ich nicht bis zur Rente in der Instandhaltung arbeiten möchte, auch wenn es mir dort sehr gut gefällt. Aber ich strebe eher eine planende oder beratende Stelle in meinem jetzigen Unternehmen an.