Die Immobilienhochschule
|   EBZ-Business-School

Chance für Ukrainerin: Vom Ausflugsschiff an die EBZ Business School

Dank des Engagements ihres Arbeitgebers und eines Stipendiums beginnt Nadiia Dudkina ein Studium an der EBZ Business School.

Nadiia Dudkina lebt seit Mai 2022 in Deutschland und arbeitet bei der Städtischen Wohnungsgesellschaft Friedrichshafen. Zum Wintersemester 2023 belegt sie an der EBZ Business School den Studiengang B.A. Digitalisierung und Immobilienmanagement - ermöglicht durch einen engagierten Arbeitgeber und ein Stipendium der EBZ Business School.

„Eigentlich wollte ich nach Bayern“, sagt die Ukrainerin. Deutschland kannte sie bereits von Aufenthalten auf Rügen und in der Nähe von Kiel. Doch Bilder von Schloss Neuschwanstein hatten es ihr angetan. In ihrer Heimatstadt arbeitete die 28-Jährige als Lehrerin für Deutsch und Englisch an einer Privatschule. „Am zweiten Tag des Kriegs bekamen wir eine E-Mail, in der stand, dass nicht klar sei, wie lange wir noch Arbeit hätten“, erinnert sie sich. Mitte Mai fasste sie den Entschluss, nach Deutschland zu fliehen und reiste mit dem Zug über Warschau und Wien nach Bayern. Ihre Oma, ihre Mutter und der 19-jährige Bruder blieben in der Ukraine.

Arbeit und Wohnung in Lindau

Sie hatte da bereits die Zusage für eine Wohnung in Lindau und eine Arbeitsstelle als Kellnerin auf einem Ausflugsschiff. „Das war eine harte Arbeit“, blickt sie zurück. „Doch auf einmal wurde ich ins Rathaus von Friedrichshafen zu einem Kennenlerngespräch eingeladen“, erzählt sie und fügt hinzu: „Das war wie Zauberei.“

Zauberei nicht ganz, aber großer Zufall allemal, weiß Jürgen Schipek, Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshafen. Denn die Stadt Friedrichshafen beschäftigt seit Kriegsbeginn eine Firmenlotsin für ukrainische Geflüchtete. Bei einer Ausflugsfahrt auf dem Bodensee fiel eben dieser Mitarbeiterin Nadiia Dudkina auf, und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

„Ich wollte eine höherwertige Tätigkeit ausüben, statt zu kellnern“, sagt Nadiia Dudkina. So begann sie ihren Weg in der Wohnungswirtschaft. „Wir haben Frau Dudkina zunächst als Assistenz eingestellt, damit sie die Branche kennenlernt“, berichtet Schipek und lobt: „Sie hat richtig Gas gegeben.“

Entscheidung ist "clever und konsequent"

Aber ist es nicht riskant, jemanden ohne immobilienwirtschaftliches Vorwissen an die EBZ Business School zu schicken? „Unternehmerisch finde ich diese Entscheidung clever und konsequent“, ist Jürgen Schipek überzeugt und sieht sich durch seine Erfahrungen bestätigt: „Wir haben inzwischen mehr als zehn Menschen aus der Ukraine beschäftigt, mit denen wir allesamt gute Erfahrungen gemacht haben.“

Klaus Leuchtmann, Vorstand des EBZ, sieht das Modell, das Jürgen Schipek in Friedrichshafen für sein Unternehmen entwickelt hat, als vorbildhaft an. „Wenn wir 100 Ukrainerinnen und Ukrainer in deutschen Wohnungsunternehmen ausbilden und nur die Hälfte von ihnen kehrt nach dem Krieg zurück, haben wir einen wertvollen Beitrag geleistet, um hier den Fachkräftemangel zu beheben und in der Ukraine das nötige Wissen zu implementieren, das beim Aufbau wohnungswirtschaftlicher Strukturen benötigt wird.“

 

Wie die deutsche Wohnungswirtschaft beim Wiederaufbau der Ukraine helfen kann - helfen Sie mit!

Das EBZ und die EBZ Business School (FH) haben programmatische Vorschläge entwickelt, wie die deutsche Wohnungswirtschaft beim Wiederaufbau der Ukraine helfen kann. Dazu gehören kommunale und genossenschaftliche Lösungsansätze, das Nutzen der Strukturen, die dank der Städtepartnerschaften bereits existieren, und spezielle Zertifizierungsprogramme für ukrainische Flüchtlinge.